„Sammlung Arnold“ in Altenburg zu sehen
Stift Altenburg in Niederösterreich ist auch als „Trogerstift“ bekannt. Der Barockmaler Paul Troger hat hier mit zehn beeindruckenden Kuppelfresken seinen künstlerischen Abdruck hinterlassen. 2018 wurde das Barockjuwel des Waldviertels um einen ganz besonderen Kunstschatz bereichert: Die „Sammlung Arnold“ – mit mehr als 200 Gemälden die wichtigste Barocksammlung Österreichs in Privatbesitz – wird in Stift Altenburg im Rahmen einer neuen Dauerausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Für diese einzigartige Schenkung des Sammlerehepaares Arnold wurden bisher nicht zugängliche Galerieräume im Kaisertrakt des Stiftes adaptiert. Das Spektrum der Sammlung reicht von intimen Andachtsbildern der barocken Frömmigkeit bis hin zu Entwürfen berühmter Virtuosen für Altarbilder und Deckenfresken. Zu den vertretenen Künstlern zählen neben Paul Troger und Johann Michael Rottmayr auch Johann Georg Platzer, Matthäus Günther sowie Martin Johann Schmidt, „Kremser Schmidt“genannt. Die „Sammlung Arnold“ ist in der neuen Galerie zwischen 1. Mai und 26. Oktober täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zu erleben!
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Dort, wo die Waldviertler Hochebene zum Kamptal hin abfällt, liegt das im Jahre 1144 von Gräfin Hildburg von Poigen gestiftete Benediktinerkloster zu Altenburg. Zwölf Mönche aus St. Lambrecht in der Steiermark begründeten vor fast 900 Jahren das benediktinische Leben an der Stelle einer „alten Burg“ der Herren des Poigreiches, wie die Grafschaft rund um die Stadt Horn im Mittelalter genannt wurde.
Stift mit langer Geschichte
Jahrhundertelang lagen die Reste der mittelalterlichen Klosteranlage unter dem barocken Prunkbau verborgen. Im Zuge von archäologischen Grabungen wurden in den letzten beiden Jahrzehnten diese fast vergessenen Zeugen des Klosterlebens wieder ans Tageslicht geholt. Heute kann dieses „Kloster unter dem Kloster“ im Rahmen des Stiftsrundganges erkundet werden. Kapitelsaal, Kreuzgang, Skriptorium, die gotische Veitskapelle und die beeindruckenden Kellerräume. Stift Altenburg wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, schlussendlich bezeichnete man das arg mitgenommene Kloster gar als „öden Steinhaufen“. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verwirklichte der visionäre Abt Placidus Much dann seinen Traum von einem neuen Kloster. Der Baumeister Joseph Mungenast schuf nach seinen Vorstellungen die weitläufige barocke Anlage, wie sie sich bis heute präsentiert.
Ein Barockjuwel Österreichs
Die Ausstattung der Räume stellt den Höhepunkt des Barock in Österreich dar: Das Zusammenspiel von Architektur, Stuck und Stuckmarmor bildet den Rahmen für die monumentalen Deckengemälde des Südtiroler Barockmalers Paul Troger. Insgesamt zehn Fresken aus seiner Hand zieren die Kuppeln der Stiftskirche, des Marmorsaales, der Bibliothek und der Kaiserstiege, ihnen verdankt Altenburg seinen Ruf als „Trogerstift“ im Waldviertel. Den blühenden und duftenden Rahmen für das Kloster bilden die Stiftsgärten – allen voran der große „Garten der Religionen“, aber auch der Schöpfungsgarten, der Kreuzganggarten, der Apothekergarten und der „Garten der Stille“. Sie laden im Wechsel der Jahreszeiten zu immer wieder neuen Entdeckungsreisen ein
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